Die Verfasste Studierendenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) solidarisiert
sich mit den Streikenden Beschäftigten des UKGM.

Wir stehen hinter den Forderungen der Gewerkschaft ver.di nach einem Tarifvertrag zur Entlastung und Beschäftigungssicherung, der etwa schichtgenaue Personal-Patienten-Besetzungsregelungen und angemessene Belastungsausgleiche umfassen soll, auch mit dem Ziel einer besseren Versorgung und Lehre.

Durch die Stellung des UKGM als zentrales Lehrkrankenhaus der JLU sind hunderte Gießener
Medizinstudierende direkt von ihm abhängig. Die Qualität ihrer Ausbildung ist untrennbar an
die Arbeitsatmosphäre und personelle Situation des Klinikums gebunden, da das medizinische
Personal hier gleichzeitig als Dozent:innen fungiert.

Dies betrifft nicht nur den unmittelbaren „Unterricht an den Patienten“, sondern auch ganze Seminare und Vorlesungen außerhalb der Klinik. Regelmäßig führt die Überlastung von Stationen und Arbeitsbereichen zu Einschränkungen im Lehrbetrieb, welche teilweise sogar zu kurzfristigen Lehrausfällen führen.
Zudem ist der Unterricht in der Klinik aufgrund von zu geringen Kapazitäten stark
eingeschränkt, da zu viele Studierende auf einzelne Dozent:innen verteilt werden müssen.
Medizinstudierende, die als studentische Hilfskräfte tätig sind, arbeiten häufig Seite an Seite
mit Ärzt:innen und Pflegekräften. Sie erleben die negativen Auswirkungen der widrigen
Arbeitsbedingungen auf die Psyche und das Privatleben der Belegschaft somit aus erster
Hand.

Es ist wichtig zu betonen, dass der Einfluss des UKGM auf die Studierenden der JLU weit über
den Fachbereich Medizin hinausgeht. Als Maximalversorger und größtes Klinikum der Region
ist es für alle Angehörigen der JLU eine wichtige Anlaufstelle. Daher sollte es im Interesse aller
liegen, dass am Studienstandort Gießen eine medizinische Versorgung von hoher Qualität
gewährleistet wird, welche durch zufriedene und fair beschäftigte Mitarbeiter:innen
sichergestellt wird.

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