Wir möchten euch herzlich zu unserer öffentlichen Ringvorlesung zum Thema „Plurale Ökonomik“ einladen!

In einer Zeit, in der Klimakrise, Instabilität der Finanzmärkte, Inflation und soziale Ungleichheit immer präsenter werden, ist es umso wichtiger, ein reflektiertes und kritisches Verständnis unterschiedlicher ökonomischer Denkschulen und Methoden zu haben.

Wir möchten mit unserer Vorlesungsreihe dazu beitragen, dass heterodoxe Ansätze wie feministische Ökonomik, Post-Keynesianismus, Marxistisch Politische Ökonomik oder Ökologische Ökonomik mehr Beachtung finden.
Wir wollen uns damit auseinandersetzen, was Pluralität in den Wirtschaftswissenschaften bedeutet und welche verschiedenen Antworten Ökonom*innen zur Bewältigung der Klimakrise diskutieren, um in Zukunft sozial gerecht und ökologisch nachhaltig zu wirtschaften.

Unsere Ringvorlesung ist für alle Studierenden offen und kostenlos zugänglich. Wir freuen uns auf spannende Diskussionen und gemeinsames Lernen!

 

Programmübersicht:

25.04. 19:00. Sarah Lange

Ist das Wirtschaft oder kann das weg?

Perspektiven einer Pluralen Ökonomik im Angesicht multipler Krisen – eine Einführung.

Klimakrise, Instabilität der Finanzmärkte, Inflation und soziale Ungleichheit – die  Probleme unserer Zeit sind komplex und stark mit der Art unseres Wirtschaftens verbunden.

Damit hängt auch die Art zusammen, wie Ökonomik gelehrt und verstanden wird. Um die Herausforderungen unserer Zukunft zu meistern, braucht es ein reflektiertes und kritisches Verständnis unterschiedlicher ökonomischer Denkschulen und Methoden. Die meisten Studierenden haben in ihren Vorlesungen allerdings nie etwas von heterodoxen Ansätzen wie z.B. feministischer Ökonomik, Post-Keynesianismus, Marxistisch Politischer Ökonomik oder Ökologischer Ökonomik gehört – das möchten wir als plurale Ökonom*innen verändern!

03.05. 19:00

 

Hörsaal 2 Licherstraße 68

Helge Peukert

Ökonomische Lehrbücher – Wissenschaft oder Ideologie?

„I don’t care who writes a nation’s laws (…) if I can write its economics textbooks“ (Samuelson)

Nach einem kurzen Überblick über die meistverwendeten ökonomischen Lehrbücher im Bachelorstudium wird der Frage u.a. an den Beispielen der Darlegungen zur Geld- und Finanzsphäre und der Klimaproblematik nachgegangen, ob die Inhalte der dominanten Lehrbücher wissenschaftlich fundiert dem Stand der Forschung und der Pluralität der in den Wirtschaftswissenschaften bestehenden Denkschulen entsprechen. Nach der kritischen Analyse wird vor der Diskussion noch auf alternative Lehrbücher hingewiesen, die im deutschsprachigen Lehrumfeld ausgegrenzt werden.

31.05. Marc McAdam

Wie politisch ist die Ökonomie?

27.06.

19:00

Ulli Lich

Sorgearbeit für Alle: Feministische Ökonomik verstehen

Sorgearbeit bildet das Fundament unserer Wirtschaft, wird jedoch oft ignoriert und nicht im BIP erfasst. Erfahren Sie in diesem Vortrag, wie die Wertschätzung und faire Verteilung von Sorgearbeit eine gerechtere Gesellschaft für Alle ermöglichen.

22.06. 17:00 Heiner Flassbeck

Was ist relevante Ökonomik und wodurch unterscheidet sie sich fundamental von all dem, was wir über Ökonomik zu wissen glauben?

26.06.

16:00

Dirk Ehnts

Modern Monetary Theory: Über die Grenzen des Wirtschaftens und der Wirtschaftspolitik

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert forschen Akademikerinnen und Akademiker der Modern Monetary Theory zum Thema Geld und Ressourcen. Ihre Theorie beschreibt zunächst den Ist-Zustand der modernen Gesellschaften, in denen es kein „Steuerzahlergeld” gibt – Geld ist staatlich. Entgegen der landläufigen Meinung bezahlt die Bundesregierung immer mit frisch geschöpftem Zentralbankgeld. Auch die Rolle der Banken ist anders, als die Lehrbücher es abbilden. Sie erzeugen kein Geld, sondern Zahlungsverpflichtungen in staatlicher Währung. Wie genau die staatliche Geldschöpfung und die der Banken funktioniert wird im Vortrag anhand eines Rollenspiels erklärt werden, bei dem wir uns ins Papiergeldsystem in Virginia von 1760 begeben. Die dortigen Einsichten über Geld und Ressourcen sowie Grenzen des Wirtschaftens und der Wirtschaftspolitik werden dann auf die Eurozone projiziert.

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