Pressemitteilung des AStA der Justus-Liebig-Universität zu den Vorwürfen gegen die Prüfungsstelle Gießen der Hessischen Lehrkräfteakademie

Letzte Woche wurde von einer anonymen Gruppe eine Recherche über die Prüfungsstelle Gießen der Hessischen Lehrkräfteakademie veröffentlicht, die schwere Vorwürfe gegen den Leiter der Prüfungsstelle erhebt. Darin wird unter anderem von der Auslage antimuslimischer Texte in der Prüfungsstelle sowie über die Beeinflussung von Prüfungssituationen berichtet. Die bekannt gewordenen Vorfälle zeichnen ein fortlaufendes Bild zu den bereits im Februar diesen Jahres vorgefallenen Ereignissen im Bezug auf Diskriminierung an der Hessischen Lehrkräfteakademie.

Nachdem wir als AStA der Justus-Liebig Universität unsere Kanäle genutzt haben, um den Vorwürfen nachzugehen, haben sich mehrere Betroffene und Zeug*innen, die die Vorwürfe bestätigen können, bei uns gemeldet. Wir stellen fest, dass Rassismus an der JLU und anderen Institutionen, die mit ihr in Verbindung stehen wie die Hessische Lehrkräfteakademie, leider noch zum Alltag gehört. Dass möglicherweise Diskriminierung von der Prüfungsstelle Gießen ausgeht, ist ein unhaltbarer Zustand. Wir fordern deshalb eine eindeutige Stellungnahme der Hessischen Lehrkräfteakademie sowie Konsequenzen für Personen, die sich in untragbarer Weise gegenüber Student*innen rassistisch und diskriminierend verhalten.

Am Donnerstag den 05.12.2019, fand ein Gespräch zwischen dem AStA und dem Präsidenten der Justus-Liebig-Universität, Joybrato Mukherjee, statt. Auch Herr Mukherjee nimmt die Vorwürfe sehr ernst und schließt sich unseren Forderungen an.

Seit einigen Tagen besteht zudem Kontakt zu Andreas Lenz, dem Präsidenten der Hessischen Lehrkräfteakademie. Bisher kam es jedoch nicht zu einer eindeutigen Stellungnahme gegenüber dem AStA. Wir bedauern es sehr, dass die Verantwortlichen sich bisher noch nicht zu den Vorfällen öffentlich geäußert haben. Sollte die Hessische Lehrkräfteakademie selbst keine personellen Konsequenzen ziehen und damit ein eindeutiges Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen, werden wir prüfen, ob rechtliche Schritte eingeleitet werden können.

Wir appellieren an alle Student*innen, Dozent*innen, Professor*innen und Mitarbeiter*innen der Universität bei Rassismus nicht wegzuschauen. Betroffene und Zeug*innen von Diskriminierung können sich jederzeit an das Referat für Antifaschismus und Antidiskriminerung des AStA wenden.

Für eine Uni ohne Rassismus!

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