Online-Vortrag: „Deutsche Arbeit“ – Über ein vernachlässigtes Element des Nationalsozialismus

chaltet euch am 26.05. um 18 Uhr über Webex live dazu. Den Link zum Onlinevortrag posten wir hier und über Instagram und Facebook am Veranstaltungstag um 13:00.
Die Vorstellung, dass Deutsche auf eine besondere Weise arbeiten, hat eine lange Geschichte. Die berühmteste Variante dieser Idee wird mit dem Siegel „Made in Germany“ assoziiert, die berüchtigtste mit „Arbeit macht frei“. Verdichtet sind beide im Topos „deutsche Arbeit“. Der Nationalsozialismus prägt eine radikale Variante dieses Topos.
Der Nationalsozialismus stellt die Vorstellung einer höherwertigen, spezifisch deutschen Weise zu arbeiten in den Mittelpunkt seiner Weltanschauung. Das Hakenkreuz solle, so Adolf Hitler in Mein Kampf, den „Sieg des Gedankens der schaffenden Arbeit“ symbolisieren, „die selbst ewig antisemitisch war und antisemitisch sein wird“. Deutsch sei diese Arbeit dann, wenn sie ein Dienst an der Volksgemeinschaft sei. Ausgehend von dieser Bestimmung wurde jedwede Arbeit zum Dienst erhöht, sodass schließlich selbst Vernichtung als Arbeit begriffen werden konnte. Zugleich wurden Arbeit und Nicht-Arbeit zu Kriterien erklärt, die über Einschluss und Ausschluss aus der Volksgemeinschaft und über Leib und Leben im Konzentrationslager entschieden.

Um den Zusammenhang „deutscher Arbeit“ mit Zwang und Vernichtung zu begreifen ist ein Blick auf das nationalsozialistische Selbstbild notwendig. Inmitten des Zweiten Weltkriegs, die Schlacht von Stalingrad war gerade verloren, die Wehrmacht auf dem Rückzug und Millionen Menschen zu Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt, rief in einer nationalsozialistischen Zeitschrift der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Robert Ley, den Deutschen zu: „Unsere Arbeit macht uns frei“.

Der Vortrag wird die Geschichte des Topos „Deutsche Arbeit“ ausgehend vom 19. Jahrhundert nachzeichnen und die nationalsozialistische Arbeitsauffassung darstellen.

 

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